Bundeskartellamt eröffnet Missbrauchsverfahren gegen Amazon

  • Das Bundeskartellamt hat heute ein Missbrauchsverfahren gegen Amazon eingeleitet, um die Geschäftsbedingungen und Verhaltensweisen von Amazon gegenüber den Händlern auf dem deutschen Marktplatz amazon.de zu überprüfen.

    https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Mel…ung_Amazon.html

    Zitat

    Die möglicherweise missbräuchlichen Geschäftsbedingungen und damit zusammenhängende Verhaltensweisen betreffen unter anderem Haftungsregeln zu Lasten der Händler im Zusammenhang mit Gerichtsstand- und Rechtswahlklauseln, Regeln zu Produktrezensionen, intransparente Kündigungen und Sperrungen von Händlerkonten, Einbehalt von Zahlungen und verzögerte Auszahlungen, Klauseln zur Einräumung von Rechten an dem vom Händler bereit zu stellenden Produktmaterial sowie Geschäftsbedingungen zum pan-europäischen Versand.

    Voraussetzung für eine kartellrechtliche Relevanz des Verhaltens ist u.a., dass Amazon über eine marktbeherrschende Position verfügt oder dass die Händler von Amazon abhängig sind. Für beides liegen Anhaltspunkte vor, [...]


    Was genau damit erreicht werden soll, erschließt sich (nur mir?) nicht. Auch wenn die Frage nach der Voraussetzung ist doch eigentlich gar keine Frage ist ...

    Dazu zwingen, Händler zuzulassen bzw. nicht zu sperren, und daran hindern, eigene (Sicherheits-)Regeln aufzustellen, nach denen Kontoprüfungen oder Auszahlungen zu erfolgen haben, kann man amazon wohl nicht.

    Parallel dazu hat die Europäische Kommission Untersuchungen zu Amazons europäischen Marktplätzen begonnen, die vor allem die Erhebung und die Nutzung von Transaktionsdaten durch Amazon betreffen. Da könnte schon eher was passieren, laut dieser Quelle entfielen 2017 rund 25 Prozent der deutschen Onlinehandels-Umsätze auf Amazon Marketplace. Das amazon gut gehende Artikel von Drittanbietern irgendwann selbst zu verkaufen versucht, liest man ja immer wieder ...

  • Die Europäische Kommission erhebt formell Anklage gegen den US-Konzern Amazon.

    Amazon werde vorgeworfen, nicht-öffentliche Geschäftsdaten von unabhängigen Händlern systematisch für das eigene Einzelhandelsgeschäft zu nutzen

    Tja, da könnten Milliarden an Strafzahlungen auf amazon zukommen. Wenn die EU damit durchkommt, aber bei facebook waren sie ja auch nicht gerade zimperlich ...