Wer sich beim größten Gebrauchtbuchhändler Deutschlands mal ein paar Tricks ablauschen oder Denkansätze für das eigene Geschäft holen möchte, wird hier fündig:
https://momox.biz/presse/237-p…1-fuer-buecher-und-medien
Interessant finde ich folgenden Absatz:
ZitatDarauf wird beim Kauf bzw. Verkauf von Second Hand geachtet
Beim Kauf von gebrauchten Büchern und/oder Medienartikeln sind der Preis (89 Prozent) und der Artikelzustand (86 Prozent) die wichtigsten Kriterien. 65 Prozent der Käufer*innen legen zudem Wert auf einen seriösen Anbieter. Der Hälfte ist kostenloser Versand wichtig (49 Prozent).
Beim (Online-)Verkauf ist ein schneller und unkomplizierter Verkaufsprozess am wichtigsten (90 Prozent). 68 Prozent achten auf kostenfreien Versand und 59 Prozent auf seriöse Verkaufsplattformen.
In der Studie (Link im Artikel) wird das zwar noch etwas differenziert:
- Preis ist zwar wichtig, aber Hauptsache günstiger als neu
[97 % sagen, dass gebrauchte Artikel günstiger als neu sein müssen. 44 % davon ist allerdings egal, wie groß die Ersparnis ist.];
- Zustand sehr gut bis gut wird akzeptiert
[72 % ist es wichtig, dass der Zustand der Artikel gut oder sehr gut ist. 11 % wäre der Zustand sogar egal].
Aber überraschend finde ich die Sache mit dem kostenlosen Versand:
[Die Hälfte der Käuferschaft besteht auf den kostenfreien Versand der Ware (49 %)].
Den gibt es nicht, weil kein Paketdienst und auch nicht die Post "umsonst" verschickt, irgendwer muss also dafür bezahlen. Offenbar sind die Verbraucher in der Vergangenheit aber dahingehend konditioniert worden, das keine ausgewiesenen Versandkosten 'gut' seien.
Aus Verkäufersicht ist das relativ klar: entweder ich erhebe die tatsächlich anfallen Kosten, oder ich preise sie ein. Das erste Szenario wollen offenbar die meisten Käufer nicht, Im zweiten sind sie aber - besonders bei mehreren Artikeln in einer Bestellung - der Dumme. Kognitive Dissonanz, oder was?
seriöse Anbieter: eine gewisse Reputation, um nicht auf windige Verkäufer hereinzufallen, wird also geschätzt. Daher können wir auch nicht auf das Geschäft auf etablierten Plattformen verzichten, auch wenn es mit den anfallenden Provision teils sehr teuer ist.
Ich freue mich jedoch über die Entwicklung von buchfreund und den eigenen Shops im Shopnetzwerk: das neue Design und der einfache Kaufprozess auch ohne Kundenkonto kommen offenbar gut an (unterstützt durch die Ergebnisse der Studie), und hier geht einiges mehr, als in der Vergangenheit. Franklin hatte sowas ja auch schon woanders bestätigt.
Danke also nochmal an Stefan und Oliver!
Insgesamt wird es aber nicht einfacher werden, Umsätze der Vergangenheit zu halten oder gar zu steigern: laut einer anderen aktuellen Studie ist die Zahl der Buchkäufer ist zwischen 2012 und 2019 von 36,9 Mio auf 28,8 Mio pro Jahr zurückgegangen ...