Wer hat schon den Notar bestellt? (Neue Verpackungsmittelgesetzgebung in Österreich)

  • Mir ist noch nicht so ganz klar, wie diese Länder das überprüfen wollen und dann sanktionieren. Weiß da jemand mehr?

    Ich freue mich schon auf die Mails aus Österreich, warum ich nicht dahin verschicke. Der schöne Binnenhandel in Europa.

    Als ob wir in Europa nicht wichtigere Probleme als Pappe hätten.

    P.S.: Ich hatte grade ein längeres Gespräch mit meinem Vermieter, der auch Onlinehändler ist und dessen Versand ich teilweise mitmache. (Medizinprodukte) . Er verkauft fast nur ins Ausland. Er hat beschloßen erstmal nichts zu machen und zu schauen, wie die Strafen sein werden und wie die eingetrieben werden sollen. Einzig Frankreich nimmt er komplett raus, weil sich das ohnehin nicht lohnt.

    Auch wein Weg. Bin ich aber zu feige für.

    ist derzeit auch meine Überlegung.

  • ist derzeit auch meine Überlegung.

    Mein Vermieter ist echt mit allen Wassern gewaschen. Solange nicht klar ist, woher die Strafen kommen, solange wird da gar nichts gemacht. Im Ausland gibt es dieses Abmahnwesen nicht. Den kratzen ein paar hundert Euro Strafe auch nicht wirklich. Und da er auch über keine Verkaufsplattform wie Ebay etc. verkauft, können die auch kein Druck auf ihn ausüben.

    Er glaubt, daß die EU das Ganze noch kippen wird.

    Ich lasse die Länder bei mir trotzdem raus, auch wenn ich nicht glaube, daß da so schnell etas kommen wird. Die Umsetzung bis hin zur Bestrafung wird ein Bürokratiemonster und häufig einfach an der Sprache scheitern. Wenn man in Frankreich einfach den Firmennamen weg lässt, dann wollen die jedes Paket aufreißen, oder wie soll das laufen?

    Lustig wäre zu wissen, wie die das mit den Chinesen machen wollen.

  • Der Weg über die Plattformen ist das eine, die andere Möglichkeit sehe ich bei OSS. Denn da gibt man ja konkret an, welche Umsätze in welches Land gemacht wurden.

    Ob man in den jeweiligen Ländern registriert ist, lässt sich wohl auch recht einfach durch jedermann überprüfen. Die Gefahr durch deutsche Abmahnanwälte ist also auch gegeben.

    Die Höhe der Strafe schreckt mich auch nicht so ab, aber die Nerven, die das dann kostet... sich dann mit ausländischen Finanzämtern/Behörden rumschlagen, nein danke!

  • ich habe viel gesucht und bin nicht fündig geworden...

    Wie lassen sich denn Kunden aus bestimmten Ländern bei amazon ausschliessen ?

    Du musst einfach neue Vorlagen erstellen unter Versandeinstellungen.

    Kathrin

    Der Masse des Wettbwerbs ist unserer Branche tatsächlich ein Nachteil. Mein Vermieter sieht das entspannt, weil die sich gegenseitig schon Summen abgenommen haben, die ich nie verdienen werde. Kleine Branche und alle Kämpfe wurden bereits gekämpft. Die könnten sich nur noch alle gegenseitig ins Aus schießen. Anders als bei uns.

    Ich bin aber gespannt, weil eines der Länder, wo ich für ihn mit die meisten Sendungen hinschicke auch auf der Liste ist. Wir machen alles in Landessprache und da sollten die ersten Probleme auftreten, wenn überhaupt. Zumindest können die uns in allen Sprachen anschreiben und wir reagieren. Wie gesagt, nur Frankreich fliegt einfach raus. Und da er über keine einzige Verkaufsplattform verkauft, bin ich gespannt, wie er bei Verstößen kontaktiert wird. Wenn er Recht hat, wie so oft, dann wahrscheinlich gar nicht.

    Ehrlich gesagt, hätte ich dafür Nerven nicht. Aber das macht wohl den Unterschied. Deshalb hat er mehrere Mietshäuser und Eigenheime und ich mache mir Gedanken über den Dezemberumsatz. So ist das Leben. Aber ich bin gespannt, wie die Nummer laufen wird.

  • My, das wird ein bürokratisches Monster.

    [Funfact: Ein Briefumschlag, der eine Rechnung und einen Flyer enthält, ist in Deutschland eine linzenzierungspflichte Verpackung, in Österreich ist das nur ein Briefumschlag und kann weg.]

    Vielleicht bietet Österreich zwei andere Auswege:

    Zum einen gibt es (theoretisch) die Möglichkeit, vorlizenzierte Verpackungen in Österreich zu kaufen. Ich bin noch auf der Suche nach Shops, die sie anbieten, aber dann wäre es mit 2-3 Euro Aufschlag auf die Versandkosten nach Österreich erledigt.

    Gebrauchte Verpackungen wäre eine andere Option, wären aber entsprechend umständlich: Sie müssen (nachweislich) innerhalb Österreichs gelaufen (und damit lizenziert worden) sein. Die Lizenzierung sollte man sich sicherheitshalber wohl bestätigen lassen.

    (Generische FAQ eines Verpackungsshops, ähnliche Infos kamen mir aber auch an anderer Stelle unter: https://shop.antalis-verpackungen.at/business/de/si…-antworten.html)

  • das mit den vorlizenzierten Verpackungen finde ich eine richtig gute Altenative. ;)

    Auch wenn es aus ökologischer Sicht natürlich total schwachsinnig ist.

    Mh. Vielleicht klappt das doch nicht. Der Text ist anscheinend nur für Österreicher gedacht. Alle anderen brauchen trotzdem den permanenten Vertreter.

    Sorry!

  • Bin die Kaufabwicklung da mal durchgegangen. Konnte da Lieferadresse in Deutschland auch nicht auswählen.

    Glaube werde den ganzen Kram erstmal so lange vergessen, bevor von der Plattform etwas gefordert wird.

    Meine hier ganz speziell natürlich EBay.

    Zu Frankreich gab es doch mal eine Mail, das zumindest Abebooks hier rechtlich das soweit absichert.

  • Bin die Kaufabwicklung da mal durchgegangen. Konnte da Lieferadresse in Deutschland auch nicht auswählen.

    Glaube werde den ganzen Kram erstmal so lange vergessen, bevor von der Plattform etwas gefordert wird.

    Meine hier ganz speziell natürlich EBay.

    Zu Frankreich gab es doch mal eine Mail, das zumindest Abebooks hier rechtlich das soweit absichert.

    Ja, genau, das ist jetzt bei AbeBooks in den neuen AGB. Das Entgeld haben sie wohl dieses Jahr für die Verkäufer übernommen, aber nächstes Jahr stellen sie uns das pro Sendung in Rechnung.

  • Was mich nervt, ist dass es offenber keine Verpackung gibt, die so umweltfreundlich ist, dass man sie nicht lizensieren müsste. Kompostierbar, essbar :lol: oder sonstwie. Sie müsste aus einem Material sein, dass nicht auf der Liste steht.

    • Offizieller Beitrag

    Sie müsste aus einem Material sein, dass nicht auf der Liste steht

    Hmmm, Euro-Banknoten könnten gehen. Könnte man kostengünstig mit Pritt-Stift zu Verpackungsmaterial umfunktionieren. Die verkauften Bücher einfach darin einwickeln. Sollte sogar weltweit ohne Probleme funktionieren! Türkische Lira würde ich hingegen eher nicht nehmen. Könnte sein, dass sich das Papier unterwegs inflationär aufzulösen beginnt. 8)

    LG,

    Stefan - immer mit praktischen Tips hilfsbereit

  • Hmmm, Euro-Banknoten könnten gehen. Könnte man kostengünstig mit Pritt-Stift zu Verpackungsmaterial umfunktionieren. Die verkauften Bücher einfach darin einwickeln. Sollte sogar weltweit ohne Probleme funktionieren! Türkische Lira würde ich hingegen eher nicht nehmen. Könnte sein, dass sich das Papier unterwegs inflationär aufzulösen beginnt. 8)

    LG,

    Stefan - immer mit praktischen Tips hilfsbereit

    Interessante Idee 8) Also man darf ja eigentlich kein Bargeld mit der Post verschicken. Aber wenn das Bargeld quasi die Verpackung ist... hm, auf jeden Fall müsste man sich keine Sorgen machen, dass die Sendung jemals beim Empfänger ankommt. :lol:

  • Moinsen,

    1: einen Dienstleister in Österreich suchen, der die Eigenschaft des Zustellungsbervollmächtigten anbietet

    2: von diesem eine Vollmacht ausfertigen lassen, die Du dann mit Deiner Unterschrift notariell beglaubigen lassen musst

    3: Wenn Zustellungsbervollmächtigte Deine Vollmacht hat, kann er in Österreich eine Registrierungsnummer für Dich beantragen und dann nach Deiner Weisung einen Vertrag über die Verpackungsentpflichtung mit einem entsprechenden lizensierten Dienstleister abschließen

  • Ich habe Reclay als Bevollmächtigten genommen, weil ich dann dort auch den Entsorgungsvertrag machen kann. Dieser ist dort für kleine Mengen am günstigsten. (Für größere Mengen sind glaube ich andere günstiger). Ich habe sehr kleine Mengen nach Österreich, aber immer noch mehr als in andere Länder. Ohne Österreich käme ich bei Warenpost International nicht auf die Mindestmenge von 200 Sendungen.

    Der Vertrag für die Bevollmächtigung ist ein PDF, das man online ausfüllt. Ich habe erst dumm nachgefragt, wie ich denn meine Unterschrift auf den Vertrag bekomme. Ich dachte schon, ich muss den auf dem Handy mit dem Finger unterschreiben. Dabei unterschreibt man mit der Tastatur. Heraus kommen dann krakelige Buchstaben. :lol: Zum Notar muss man aber trotzdem.

    Eine Alternative ist zB die Deutsche Handelskammer in Österreich als Bevollmächtigter. Die schließen dann für dich bei einem Entsorger einen Vertrag ab.

  • War jetzt auf der Seite von Reclay. Kann da jedoch erstmal nur die Mengen für 2022 eintragen. Richtig ?

    Dann werde ich zur Angabe meiner Daten weitergeleitet und zur Zusammenfassung der Bestellung. Etwas über 20 €.

    Aber ich möchte ja die Lizenz für 2023 .... ?

    Darf ich fragen was dich das dann für 2023 komplett gekostet hat ?

    Einmal editiert, zuletzt von Franklin (12. Januar 2023 um 20:05)

  • https://reclay-group.com/at/de/leistungen/bevollmaechtigter/

    Auf der Seite runter scrollen kommt man zum Bevollmächtigungsvertrag.

    Man zahlt in der billigsten Version einmalig 75 EUR und dann 75 pro Jahr. Die ersten 75 sind fällig, sobald man den Bevollmächtigungsvertrag ausgefüllt hat. Da solltest du die UST Id nicht vergessen, sonst kommt noch die österreichische Umsatzsteuer drauf.

    Dann kommt das Schreiben, dass man zum Notar muss und das Schriftstück, das man dort unterschreiben muss. Der Notar hat ca 25 EUR gekostet.

    Danach wollten sie dann die zweiten 75 EUR.

    Danach kam die Nachricht, dass sie nun die Registrierung vornehmen werden und dass es bis zu 3 Monate dauern kann.

    Dh ich habe bisher noch keine Mengen gemeldet, bin nicht sicher ob ich das dann nach der Prüfung gleich machen soll, oder am Jahresende rückwirkend, so wie es momentan zu sein scheint. Ich warte mal ab, was sie mir mitteilen.

  • Ich war dann immer auf der falschen Seite landet.

    Danke für Link und deine präzise Anleitung. Abe das dann auch endlich mal erledigt.

    Verkäufe Österreich waren im letzten Jahr etwa 5 Tausend €.

    Umsatz wird wohl, wenn ein Teil nicht mehr nach AT verschickt, eher zunehmen.

    freundliche Grüße

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Franklin (13. Januar 2023 um 20:13)

  • Mein erster Kunde aus Frankreich hat sich gemeldet und versteht die Welt nicht mehr. Ich habe versucht ihm das zu erklären, warum ich nicht mehr nach Frankreich versende. Der hat es nicht verstanden.

    Da werden dieses Jahr wohl noch einige wütende Mails kommen.

    Bin schon gespannt, wie die Österreicher reagieren werden. Aber im Moment ist es ohnehin total ruhig.