Zum 01.01.2016 soll das Buchpreisbindungsgesetz in Deutschland novelliert werden und dann auch E-Books (pdf) umfassen. Das Gleiche gab es ja letztes Jahr bereits in Österreich.
Für deutsche Antiquare ändert sich dadurch zwar erstmal nichts, gebrauchte (Print-) Bücher und Mängelexemplare fallen auch weiterhin nicht unter das BuchPrG.
Interessant ist aber, dass eine bisherige Regelung ("Die Preisbindung gilt nicht für grenzüberschreitende Verkäufe innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes") ebenfalls komplett wegfallen soll:
ZitatDer bisherige § 4 BuchPrG, wonach grenzüberschreitende Verkäufe innerhalb der EU nicht der Preisbindung unterfallen, wird gestrichen. In Zukunft wird also keine Unterschied mehr gemacht, von wo das Buch verkauft wird. Entscheidend ist, dass das Buch an Letztabnehmer in Deutschland verkauft wird. Dann ist stets der für Deutschland festgesetzte Preis einzuhalten.
Quelle: http://www.preisbindungsgesetz.de/content/aktuel…des-buchprg.htm
D.h., dass all die UK und US (und AT ) Verkäufer auf amazon und eBay dann auch den für Deutschland festgesetzten Ladenpreis für preisgebundene "Neu"-Bücher einhalten müssen.
Das ist einerseits gut, weil damit der Druck von den Gebrauchtpreisen genommen werden kann. Bisweilen kann man ja kaum mit den Angeboten für Neubücher aus dem Ausland mithalten.
Anderseits habe ich immer noch meine Zweifel, ob das mit dem politisch gewünschten offenen (Frei-)Handel vereinbar ist.
Aber die EU-Kommission hat ja jüngst verlauten lassen, dass auch mit Freihandelsabkommen wie TTIP nicht an 'unserer' Buchpreisbindung gerüttelt würde: http://www.boersenblatt.net/artikel-freiha…en.1031028.html
Ich finde das jedenfalls ein spannendes Thema, das man im Auge behalten sollte als Buchverkäufer, egal ob "neu" oder "antiquarisch" ...