Ebay und Co müssen steuerpflichtige Privatverkäufer melden

  • Schöne Nachrichten. Wenn ich mir die Anbieter mit teils tausenden Bewertungen und hunderten Angeboten anschaue gibt es da reichlich Potenzial. Die Freigrenzen finde ich zwar etwas kleinlich, aber vermutlich haben es die Leute auch einfach massiv übertrieben.

  • Vor Corona sah ich oft bei Haushaltsauflösungen eine Frau, die Porzellan kaufte. Irgendwann habe ich mich mal mit ihr unterhalten. Sie sagte, sie verkauft die Sachen über Ebay. Nur privat, aber sie würde es schon versteuern. Sie hat dann noch erklärt, wie und wo sie das bei der Stuererklärung angibt. Auch das geht, offenbar. .. Ein Gewerbe wollte sie nicht anmelden, da muss man ja so viele Sachen beachten, Widerrufsrecht und man kann abgemahnt werden...

    Eigentlich handelte sie ja gewerblich, indem sie die Sachen extra vorher einkaufte, um sie wieder zu verkaufen. Vielleicht ist das dem Finanzamt egal, solange die ihr Geld bekommen?

  • Vielleicht in dem Fall eine Frage von Ertrag und Aufwand. Für das Finanzamt dürfte es schwer sein, den gewerblichen Handel nachzuweisen bei gebrauchten Sachen. Kann ja auch eine große Sammlung sein, die man über Jahre aufgebaut oder geerbt hat. Wenn man das über längere Zeit beobachtet ließe es sich bestimmt rekonstruieren, aber mit welchem Aufwand und was könnte man damit erreichen? Ein paar Euro Gewerbesteuer, Umsatzsteuer in der Regel nicht, da meistens Kleinunternehmerregelung greifen würde. Wenn dann also wirklich versteuert wird, weshalb also einen Aufriss machen. Mit den neuen Meldedaten lässt sich das vermutlich besser verfolgen.

    Wobei ich nach etwas Nachdenken die Grenze ziemlich niedrig finde. 2000 Euro hat man ja sehr schnell zusammen, egal ob bei einer privaten Sammlung, einem Nachlass oder Zeug, das sich angesammelt hat. Und das soll dann kontrolliert werden? Der mögliche Ertrag ist doch lächerlich und die Arbeit dahinter bindet Ressourcen. Eine Grenze von 5000 Euro hätte ich besser gefunden. Aber ich vermute, dass die Daten auch an die Arbeits- und Sozialämter gehen.

  • Naja, diejenigen werden versuchen, die Grenze zu umgehen, indem für Vati, Mutti, Oma, Opa.. noch ein Account angemeldet wird.

    Aber das mit den 30 Artikeln verstehe ich so, dass das dann unabhängig von der Höhen des Umsatzes gemeldet wird, also im Zweifelsfall 30x1 EUR plus Versand? Das wäre schon sehr viel unnötige Arbeit für die Finanzämter.